Thursday, December 08, 2005

Zur Farbenlehre. Sechste Abteilung - Totalität und Harmonie

Hier liegt also das Grundgesetz aller Harmonie der Farben, wovon sich jeder durch eigene Erfahrung überzeugen kann, indem er sich mit den Versuchen, die wir in der Abteilung der physiologischen Farben angezeigt, genau bekannt macht.

Wird nun die Farbentotalität von außen dem Auge als Objekt gebracht, so ist sie ihm erfreulich, weil ihm die Summe seiner eignen Tätigkeit als Realität entgegen kommt. Es sei also zuerst von diesen harmonischen Zusammenstellungen die Rede.
(Zur Farbenlehre. Sechste Abteilung - Totalität und Harmonie - Goethe)

Aqui reside a lei fundamental de toda harmonia cromática, a respeito da qual qualquer um poderá se
convencer por experiência própria, ao travar conhecimento dos experimentos descritos na seção das cores fisiológicas.

Se a totalidade cromática se apresenta exteriormente ao olho como objeto, torna-se agradável para ele, pois o resultado de sua própria atividade lhe parece como realidade. Trataremos em primeiro lugar dessas composições harmônicas.
(Doutrina das Cores. Sexta Seção - Totalidade e Harmonia - Goethe (tradução de Marco Giannotti))

Zur Farbenlehre. Vierte Abteilung - Allgemeine Ansichten nach Innen

Daß ein gewisses Verhältnis der Farbe zum Ton stattfinde, hat man von jeher gefühlt, wie die öftern Vergleichungen, welche teils vorübergehend, teils umständlich genug angestellt worden, beweisen. Der Fehler, den man hiebei begangen, beruhet nur auf folgendem.

Vergleichen lassen sich Farbe und Ton untereinander auf keine Weise, aber beide lassen sich auf eine höhere Formel beziehen, aus einer höhern Formel beide, jedoch jedes für sich, ableiten. Wie zwei Flüsse, die auf einem Berge entspringen, aber unter ganz verschiedenen Bedingungen in zwei ganz entgegengesetzte Weltgegenden laufen, so daß auf dem beiderseitigen ganzen Wege keine einzelne Stelle der andern verglichen werden kann, so sind auch Farbe und Ton. Beide sind allgemeine elementare Wirkungen nach dem allgemeinen Gesetz des Trennens und Zusammenstrebens, des Auf- und Abschwankens, des Hinund Wiederwägens wirkend, doch nach ganz verschiedenen Seiten, auf verschiedene Weise, auf verschiedene Zwischenelemente, für verschiedene Sinne.

Möchte jemand die Art und Weise, wie wir die Farbenlehre an die allgemeine Naturlehre angeknüpft, recht fassen und dasjenige, was uns entgangen und abgegangen, durch Glück und Genialität ersetzen, so würde die Tonlehre nach unserer Überzeugung an die allgemeine Physik vollkommen anzuschließen sein, da sie jetzt innerhalb derselben gleichsam nur historisch abgesondert steht.

Aber eben darin läge die größte Schwierigkeit, die für uns gewordene positive, auf seltsamen empirischen, zufälligen, mathematischen, ästhetischen, genialischen Wegen entsprungene Musik zugunsten einer physikalischen Behandlung zu zerstören und in ihre ersten physischen Elemente aufzulösen. Vielleicht wäre auch hierzu auf dem Punkte, wo Wissenschaft und Kunst sich befinden, nach so manchen schönen Vorarbeiten Zeit und Gelegenheit.
(Zur Farbenlehre. Vierte Abteilung - Allgemeine Ansichten nach Innen - Goethe)

Sempre se percebeu que existe certa relação entre cor e som, como demonstram as freqüentes comparações, por vezes passageiras, por vezes suficientemente pormenorizadas. O erro nelas cometido se deve ao seguinte:

Cor e som de maneira alguma podem ser comparados, embora ambos remetam a uma fórmula superior, a partir da qual é possível deduzir cada um deles. Ambos são como dois rios que nascem na mesma montanha, mas devido a circunstâncias diversas correm sobre regiões opostas, de modo que em todo o percurso não há nenhum ponto em que possam ser comparados. Ambos são efeitos gerais e elementares segundo a lei universal que tende a separar e unir, oscilar, pesando ora de um lado, ora de outro lado da balança, mas conforme aspectos, maneiras, elementos intermediários e sentidos completamente distintos.
(Doutrina das Cores. Quinta Seção - Goethe (tradução de Marco Giannotti))

Zur Farbenlehre. Vierte Abteilung - Allgemeine Ansichten nach Innen

In dieser stetigen Reihe haben wir, soviel es möglich sein wollte, die Erscheinungen zu bestimmen, zu sondern, und zu ordnen gesucht. Jetzt, da wir nicht mehr fürchten, sie zu vermischen oder zu verwirren, können wir unternehmen, erstlich das Allgemeine, was sich von diesen Erscheinungen innerhalb des geschlossenen Kreises prädizieren läßt, anzugeben, zweitens, anzudeuten, wie sich dieser besondre Kreis an die übrigen Glieder verwandter Naturerscheinungen anschließt und sich mit ihnen verkettet.
(Zur Farbenlehre. Vierte Abteilung - Allgemeine Ansichten nach Innen - Goethe)

Na medida do possível, procuramos determinar, separar e ordenar os fenômenos segundo essa série contínua. Já que agora não tememos misturá-los ou confundi-los, podemos empreender em primeiro lugar
a tarefa de julgar, no círculo, o que é universal nos fenômenos, para em seguida apontar como esse círculo particular se encadeia e se une ao resto dos fenômenos naturais afins.
(Doutrina das Cores. Quarta Seção - Goethe (tradução de Marco Giannotti))

Zur Farbenlehre. Didaktischer Teil - Einleitung

Wir betrachteten also die Farben zuerst, insofern sie dem Auge angehören und auf einer Wirkung und Gegenwirkung desselben beruhen; ferner zogen sie unsere Aufmerksamkeit an sich, indem wir sie an farblosen Mitteln oder durch deren Beihülfe gewahrten; zuletzt aber wurden sie uns merkwürdig, indem wir sie als den Gegenständen angehörig denken konnten. Die ersten nannten wir physiologische, die zweiten physische, die dritten chemische Farben. Jene sind unaufhaltsam flüchtig, die andern vorübergehend, aber allenfalls verweilend, die letzten festzuhalten bis zur spätesten Dauer.
(Zur Farbenlehre. Didaktischer Teil - Einleitung - Goethe)

Consideremos, em primeiro lugar, as cores na medida em que pertencem ao olho e dependem de sua capacidade de agir e reagir. Em seguida, despertam a atenção na medida em que as percebemos através dos meios incolores ou com o auxílio destes. Por fim, são dignas de nota na medida em que podemos pensá-las como fazendo parte do objeto. Chamamos as primeiras de fisiológicas, as segundas de físicas e as terceiras de químicas. As primeiras são constantemente fugidias, as segundas são passageiras, embora tenham uma certa permanência. As últimas têm longa duração.
(Doutrina das Cores. Esboço de uma Doutrina das Cores - Introdução - Goethe (tradução de Marco Giannotti))

Zur Farbenlehre. Didaktischer Teil - Einleitung

Die Farbe sei ein elementares Naturphänomen für den Sinn des Auges, das sich, wie die übrigen alle, durch Trennung und Gegensatz, durch Mischung und Vereinigung, durch Erhöhung und Neutralisation, durch Mitteilung und Verteilung und so weiter manifestiert und unter diesen allgemeinen Naturformeln am besten angeschaut und begriffen werden kann.
(Zur Farbenlehre. Didaktischer Teil - Einleitung - Goethe)

(...) a cor é um fenômeno elementar da natureza para sentido da visão, que, como todos os demais, se manifesta ao se dividir e opor, se misturar e fundir, se intensificar e neutralizar, ser compartilhado e repartido, podendo ser mais bem intuído e concebido nessas fórmulas gerais da natureza.
(Doutrina das Cores. Esboço de uma Doutrina das Cores - Introdução - Goethe (tradução de Marco Giannotti))

Zur Farbenlehre. Didaktischer Teil - Einleitung

Und so erbauen wir aus diesen dreien die sichtbare Welt und machen dadurch zugleich die Malerei möglich, welche auf der Tafel eine weit vollkommner sichtbare Welt, als die wirkliche sein kann, hervorzubringen vermag.
(Zur Farbenlehre. Didaktischer Teil - Einleitung - Goethe)

E assim construímos o mundo visível a partir do claro, do escuro e da cor, e com eles também tornamos possível a pintura, que é capaz de produzir, no plano, um mundo visível muito mais perfeito que o mundo real.
(Doutrina das Cores. Esboço de uma Doutrina das Cores - Introdução - Goethe (tradução de Marco Giannotti))

Zur Farbenlehre. Didaktischer Teil - Einleitung

Die Lust zum Wissen wird bei dem Menschen zuerst dadurch angeregt, daß er bedeutende Phänomene gewahr wird, die seine Aufmerksamkeit an sich ziehen. Damit nun diese dauernd bleibe, so muß sich eine innigere Teilnahme finden, die uns nach und nach mit den Gegenständen bekannter macht. Alsdann bemerken wir erst eine große Mannigfaltigkeit, die uns als Menge entgegendringt. Wir sind genötigt zu sondern, zu unterscheiden und wieder zusammenzustellen, wodurch zuletzt eine Ordnung entsteht, die sich mit mehr oder weniger Zufriedenheit übersehen läßt.
(Zur Farbenlehre. Didaktischer Teil - Einleitung - Goethe)

O homem só é levado ao desejo de conhecer se fenômenos notáveis lhe chamam a atenção. Para que esta perdure, é preciso haver um interesse mais profundo, que nos aproxime cada vez mais dos objetos. Observamos então uma grande diversidade diante de nós. Somos obrigados a separá-la, distingui-la e recompô-la, daí resultando uma ordenação que pode ser apreciada com maior ou menor satisfação.
(Doutrina das Cores. Esboço de uma Doutrina das Cores - Introdução - Goethe (tradução de Marco Giannotti))

Zur Farbenlehre. Didaktischer Teil - Vorwort

Die Farben sind Taten des Lichts, Taten und Leiden. In diesem Sinne können wir von denselben Aufschlüsse über das Licht erwarten. Farben und Licht stehen zwar untereinander in dem genausten Verhältnis, aber wir müssen uns beide als der ganzen Natur angehörig denken: denn sie ist es ganz, die sich dadurch dem Sinne des Auges besonders offenbaren will.
(Zur Farbenlehre. Didaktischer Teil - Vorwort - Goethe)

As cores são ações e paixões da luz. Nesse sentido, podemos esperar delas alguma indicação sobre a luz. Na verdade, luz e cores se relacionam perfeitamente, embora devamos pensá-las como pertencendo à natureza em seu todo: é ela inteira que assim quer se revelar ao sentido da visão.
(Doutrina das Cores. Esboço de uma Doutrina das Cores - Prefácil - Goethe (tradução de Marco Giannotti))